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Wie war deine erste Berührung mit dem Superstrata? Was hat dich fasziniert?

RADISH: Richard, wie bist du zu Superstrata gekommen?

Der erste Berührungspunkt mit dem Supertstrata war 2020 auf der CS in Las Vegas. Dort hab ich den Sonny Vu, das ist der Gründer vom Superstrata, kennengelernt. Sonny ist aus einer Familie, die als Pioniere im Bereich 3D Druck gelten und mit ihrer Firma Arevo bereits zahlreiche industrielle 3D Druckarbeiten für die NASA und andere große Unternehmen gemacht haben. Dort bin ich dann mit ihm das erste Mal ins Gespräch gekommen. Das war kurz nachdem ich Greenstorm, mein erstes Unternehmen im Fahrradbereich verkauft hab. Ein halbes Jahr später, hab ich ihn bei einem Event in Lissabon wieder gesehen. Er war Speaker und hat zwei seiner 3D Räder vorgestellt. Ich war so beeindruckt von seinem Know How! Das war für mich einzigartig, wie man mit einem 3D Drucker Etwas so komplexes, schnell und effizient herstellen kann. 

Also was mich am meisten fasziniert hat, waren die Vorteile des 3D Druck. Man kann schnell und individuell arbeiten bei geringen Stückzahlen, was bis dato nicht gegeben war. Als kleiner Hersteller gibts immer wieder Schwierigkeiten mit den Rahmenlieferanten. Wenn du nicht Tausende Einheiten bestellt, dann spricht keiner mit dir. Da gabs also null Raum für Flexibilität, weil auch die Ressourcen für solche Aufträge nicht vorhanden waren. Und dann kommt ja noch dazu, dass im Prozess von der Vorbereitung bis zum Zeitpunkt, wo ich dann meinen Rahmen habe, auch nochmal gute 3 Jahre vergehen. Mit der Arevo Technologie im 3D Druck, können wir geringe Stückzahlen, also eine Miniserie, leicht herstellen.

Man muss bedenken, es gibt viele kleine Unternehmen, die nur eine begrenzte Anzahl an Rädern verkaufen. Da macht der 3D Druck Sinn. Das Beste daran ist, dass man zusätzlich das Rad individuell produzieren kann, der Prozess deutlich gekürzt wird, da man die Lieferung umgeht und dadurch Zeit hat, das Produkt fortlaufend zu perfektionieren. 

Richard Hirschhuber

Was macht das Superstrata besonders?

RADISH: Was ist der USP des Superstrata? Was macht es aus deiner Sicht so einzigartig?

Die Form sehe ich als Besonders. Es ist ein Designprodukt. Es ist einfach schön! Damit es dann auch technisch einwandfrei funktioniert, geb ich Top Komponente dazu, damit man über diese Themen, wie Bremsen, gar nicht mehr nachdenken muss. Und ein klarer USP ist die Individualität, ich kann mein eigenes Rad designen, ein Rahmen der auf den Fahrer eingeht: Körperbau, Größe, gewünschter Einsatzzweck. Und die Möglichkeit meine eigenen Farben auszuwählen, das gefällt mir. Das treibt mich an, das ist meiner Meinung nach ein Zukunftsprodukt.

Aus Sicht des Produzenten ist der USP, dass mir das Superstrata Konzept ermöglicht, innerhalb von wenigen Tagen, ein individuelles Einzelstück oder eine Kleinserie profitabel zu produzieren. Auf dem herkömmlichen Weg einen individuellen Carbonrahmen zu produzieren wäre nicht leistbar.

Richard Hirschhuber
superstrata reveal im radish office
superstrata reveal bei radish

Wie wird die Europa Version ausgestattet sein. Welche Pläne gibts hier fürs Rad?

RADISH: Wir sind bei “RADISH Testet” mit einem Testbike unterwegs, dass aus der Vorserie kommt. Es entspricht dem US Modell und hat günstige Komponenten verbaut, z.B. Sattel und Reifen, die für uns nicht ins Gesamtbild eines exklusiven Urban Bikes passen. Gibt es hier noch Verbesserungen beim Modell wie ihr es in Europa verkauft?

Ich will Qualität. Wenn Menschen das Superstrata sehen und bewerten, soll es in der Diskussion um das Design, die Farbe, die Form, die Technologie gehen. Da können die Meinungen natürlich in verschiedene Richtungen gehen. Ich möchte aber nicht, dass zu viel über die Qualität der Komponenten diskutiert wird. Mir ist klar, bei einem coolen Rad wie dem Superstrata reicht es nicht, nur einen innovativen 3D Druck Rahmen zu bieten. Der Rahmen ist lediglich ein Teil vom Ganzen. Die weiteren Komponenten müssen genauso stimmig sein, deshalb statten wir die Superstrata Bikes für Europa auch individuell aus.

Ich achte bei der Auswahl der Komponenten darauf, dass sie hochwertig qualitativ sind. Dh. es soll gar nicht dazu kommen, dass Leute hitzig über die Bremsen, Sattelkomfort oder den Antrieb diskutieren.

Fürs EU Modell des Superstrata sind wir aktuell bei der Auswahl der Komponenten und Sicherstellen der Lieferketten, damit wir hier ein super Produkt für unsere Kunden schaffen. Bei den Felgen werden wir auf einen stabilen Carbon Laufradsatz von DT Swiss setzen, mit Schwalbe oder Pirelli Reifen. Bei der Schaltung und Bremse geht es Richtung Shimano Deore XT 12 fach. Dazu ein guter Sattel von Selle Italia und bei der Kurbel sind wir noch am testen ob Shimano oder Hope RX.

Wir verwenden für unser Europamodell nur hochwertige Komponenten, die ein top-funktionsfähiges, innovatives Produkt wie das Superstrata ausmachen. Wo du nicht nach wenigen Wochen sofort zu RADISH zum Service rennen musst (lacht). Das Rad soll Radlern das Leben einfacher machen damit sie sich auf die Hauptsache, das Fahren, freuen können.

Richard Hirschhuber

Wann kommt das Rad 100% made in Europa?

RADISH: Wo wird die Europa Version aktuell produziert? Und wie sind eure weiteren Pläne für die Produktion und Verkauf?

Wir bekommen aktuell die individuell gedruckten und fertig lackierten Rahmen noch von Arevo, dem Mutterunternehmen von Superstrata, direkt geliefert. Die Assemblierung, sprich der Zusammen- und Aufbau, wird dann in Tirol oder Slovenien gemacht.

Mein Ziel ist es, noch in diesem Jahr einen 3D Drucker zu haben mit Standort in Wien oder München, um so die Abwicklung zu erleichtern und regional zu produzieren. So können wir die Problematik mit Logistik, der Lieferkette, dem Rahmen, Vorbestellungen umgehen und wesentlich effizienter und schneller individuelle Rahmen und Kleinserien produzieren. Mein Plan ist, dass die Räder bereits ab nächster Saison zu 100% “Made in Europa” sind. Hier sind wir aktuell in der Vorbereitung. Wir brauchen ja nicht nur den 3D Drucker am Standort inklusive einer Mannschaft, sondern auch Profis für die Finalisierung, z.B. um den Carbonrahmen zu schleifen und zu lackieren, damit der in Top Qualität zum Kunden kommt.

Unser Fokus für den Verkauf liegt derzeit am deutschsprachigen DACH Raum, hier haben wir derzeit auch die Exklusivrechte. Eine Erweiterung auf weitere EU Länder ist möglich. Wir werden aber immer ein exklusiver Fahrradhersteller mit einem individuellen Design & Rad Produkt bleiben und kein Massenhersteller. Nur so können wir unseren USP nutzen. Wenn ich 1.000 Superstrata im DACH Raum verkauft habe, bin ich zufrieden.

Richard Hirschhuber
Superstrata US Version mit anderen Komponenten

Was tut sich sonst noch bei deinem Unternehmen Supermobility?

RADISH: Der DACH Vertrieb des Superstrata ist ja in deinem Unternehmen Supermobility angesiedelt. Was gibt es bei Supermobility neben dem Superstrata in Hinblick auf die Fahrradbranche Neues?

Mit Super Rent haben wir eine Fahrrad Rentingplattform als Saas (Software as a Service – Anmerkung) ins Leben gerufen. In Rügen haben wir beispielsweise derzeit 300 Räder stehen, die über diese Rentingplattform für E-Bikes bzw. Einspurige Fahrzeuge laufen. Das wollen wir weiterhin verbessern. Mit dem learning wollen wir im Frühjahr dann in den Verkauf gehen und aktiv bestimmte Regionen anvisieren.

Dann gibt es auch noch den Super Tracker, einer Sicherheits-, Analyse- & Datenlösung. Uns ist die Diebstahl Thematik ein großes Anliegen, denn so können wir gestohlene E-Bikes sofort tracken. Wir arbeiten auch an einem digitalen Schloss, dass einfach mit den Handy oder per Fernwartung gesperrt werden kann. Hier kommt zum Beispiel in Kürze ein Produkt eines sehr bekannten Fahrradschlosshersteller auf den Markt, wo in diesem smarten Radschloss unsere Technologie verbaut ist.

Richard Hirschhuber

Wenn du mehr dazu erfahren willst, findest du alle weiteren Informationen auf der Superstrata Website.

Bald folgt unser Erfahrungsbericht zum Superstrata. Wenn du neugierig geworden bist, wie unser erster Eindruck vom Superstrata Urban Bike war und mehr über die Einzelteile erfahren willst, kannst du all das gerne in unserem Blogartikel nachlesen.

Wir testen aber auch viele andere Produkte, darunter Fahrradsättel, Trinkflaschen und/oder unterschiedliche Räder für dich. Mehr zu unseren Erfahrungen findest du hier